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Mikrobiom: Die unsichtbare Welt der Hautflora

Wie wir die Schutzbarriere der Haut unterstützen können Unsere Haut verfügt über einen einzigartigen Abwehrmechanismus – dazu trägt auch das Mikrobiom bei. Doch was ist das eigentlich genau und was können Sie tun, um diesen Schutzschild aufrechtzuerhalten?

Ökosystem Haut: Wissenswertes zum Mikrobiom

Mit bis zu zwei Quadratmetern ist die Haut unser größtes Organ. Sie schützt den Körper vor äußeren Einflüssen. Aber wussten Sie eigentlich, dass die Haut selber einen Beschützer braucht? Diese Aufgabe übernimmt das Mikrobiom – als lebendige Schutzschicht der Haut.

Was ist eigentlich das Mikrobiom?

  • Das menschliche Mikrobiom bezeichnet die Summe aller Mikroorganismen auf oder im Körper. Sie besiedeln zum Beispiel den Darm als sogenannte Darmflora, aber auch die Haut.
  • Zum Mikrobiom zählen vor allem Bakterien, aber auch Pilze und Viren – in ihrer Gesamtheit auch Mikroben genannt. Ihre Anzahl im menschlichen Körper entspricht dabei in etwa der Anzahl der eigenen Körperzellen.
  • Auf unserer Haut gehen diese Mikroorganismen eine Symbiose ein, die für den Menschen von Vorteil ist: Sie bilden eine Schutzschicht für die Haut.
  • Eine gesunde Hautflora zeichnet sich vereinfacht gesagt dadurch aus, dass die „guten“ bzw. nützlichen Hautbakterien in der Überzahl sind. Diese Bakterien halten „schlechte“ Bakterien, die der Haut schaden könnten, in Schach.
  • Um den Schutz durch das Mikrobiom aufrecht zu erhalten, versorgt die Haut die Mikroben mit abgestorbenen Hautzellen, Talg, Schweiß und Hautfetten.
Individuell wie der eigene Fingerabdruck

Individuell wie der eigene Fingerabdruck

Das Haut-Mikrobiom setzt sich bei jedem ganz individuell zusammen. Zu gewissen Anteilen kann es zwar mit dem anderer Menschen übereinstimmen. Doch durch Genetik, Lebensstil und Umweltfaktoren gleicht keines dem anderen.

Unterschiede nach Hautpartie

  • Das Haut-Mikrobiom verteilt sich nicht gleichmäßig über den Körper: Je nach Mikroklima des Hautareals unterscheidet sich seine bakterielle Zusammensetzung.
  • Es wird unterschieden zwischen trockenen, feuchten und talgreichen bis öligen Hautpartien.
  • Kopfhaut und Stirn werden als ölig eingestuft, der Rücken trocken bis fettig. Oberarm und Unterarm gelten als trocken, Füße, Intimbereich und Achseln hingegen als eher feucht.
So entsteht der unsichtbare Schutzschild

So entsteht der unsichtbare Schutzschild

Die Entwicklung des Mikrobioms beginnt bereits im Mutterleib über die Plazenta. Beim Geburtsvorgang findet dann die prägende mikrobielle Besiedlung durch das vaginale Mikrobiom der Mutter statt. Das ist auch für die Entwicklung des Immunsystems vom Baby von großer Bedeutung. Durch die Muttermilch und den Hautkontakt beim Stillen wird das Immunsystem weiter gestärkt.

Welche Aufgaben hat das Haut-Mikrobiom?

  • Schutz vor schädlichen Organismen wie Krankheitserregern oder Umwelteinflüssen, die unter anderem eine vorzeitige Hautalterung begünstigen können.
  • Kontrolle des pH-Werts der Haut und Stärkung des Immunsystems.
  • Stärken der Hautbarriere und damit auch ein verbesserter Feuchtigkeitshaushalt.

Was passiert, wenn die Hautflora aus dem Gleichgewicht gerät?

  • Eine gesunde Haut hat eine intakte Hautbarriere und ein ausgeglichenes Haut-Mikrobiom.
  • Ist das Haut-Mikrobiom aus dem Lot, nimmt der Anteil schädlicher Bakterien zu. Die Folge können Juckreiz oder Rötungen sein.
  • Ein solches Ungleichgewicht kann starke Auswirkungen auf den Zustand der Haut haben.
  • In der Mikrobiom-Forschung untersuchen Wissenschaftler mögliche Zusammenhänge eines unausgewogenen Mikrobioms mit Hautkrankheiten wie Neurodermitis, Akne und Ekzemen.
  • In der Regel findet sich bei Hauterkrankungen ein verändertes Haut-Mikrobiom.

So unterstützen Sie Ihre Hautflora

Ein ausgewogenes Verhältnis des Haut-Mikrobioms sorgt für eine gesunde und widerstandsfähige Haut. Mit diesen 5 Tipps stärken Sie Ihre natürliche Hautschutzbarriere.

1. Sanfte Reinigung der Haut

Beim Waschen können nützliche Mikroorganismen von der Haut abgetragen werden, wodurch die hauteigene Schutzschicht mitunter belastet wird. Es handelt sich um Hautbakterien, die für ein gutes Hautmilieu sorgen. Normalerweise ist das jedoch völlig unproblematisch. Denn nach wenigen Stunden hat sich das Mikrobiom ganz von selbst wieder regeneriert.

Um die Hautflora und eine gesunde Haut zu erhalten, ist eine milde Körperreinigung zu empfehlen. Gesunde Haut verfügt über einen sauren pH-Wert von etwa 5,0. Das Haut-Mikrobiom säuert die Umgebung leicht an und trägt so zum pH-Wert bei. Dadurch wird die Ausbreitung von Krankheitserregern gehemmt.

Berücksichtigen Sie deshalb beim Waschen den pH-Wert der Haut: Ideal sind besonders milde Produkte oder pH-neutrale Duschgele und Seifen.

Intimpflege mit Milchsäure

2. Intimpflege mit Milchsäure

Um eine gesunde Vaginalflora aufrechtzuerhalten, verwenden Sie für die Intimpflege am besten eine milde Intimwaschlotion und lauwarmes Wasser. Produkte mit Milchsäureformeln helfen, den natürlichen pH-Wert des Intimbereichs zu erhalten.
Milde aber regelmäßige Handhygiene
Auch beim Händewaschen sind milde Seifen eine gute Wahl, um die Hautflora nicht zu stark zu beanspruchen und die Haut nicht auszutrocknen. Außerdem hilft regelmäßiges Händewaschen gegen unerwünschte Keime, die das Mikrobiom aus dem Gleichgewicht bringen können.

3. Milde, aber regelmäßige Handhygiene

4. Gesunde Ernährung, weniger Stress, mehr Bewegung

  • Eine ausgewogene Ernährung kann ein schönes Hautbild von innen heraus unterstützen. Dazu gehört auch ein ausgeglichener Flüssigkeitshaushalt. Trinken Sie täglich am besten etwa 2 Liter in Form von Wasser oder ungesüßten Tees.
  • Verzichten Sie aus Liebe zu Ihrer Haut weitestgehend auf Nikotin und Alkohol.
  • Versuchen Sie, unnötigen Stress zu vermeiden. Gönnen Sie sich regelmäßig kleinere Auszeiten und versuchen Sie, die Dinge gelassener anzugehen.
  • Tipp: In stressigen Phasen kann Entspannungssport ein toller Ausgleich sein. Ausreichend Bewegung regt die Durchblutung an. Davon profitiert der gesamte Körper.

5. Schützen Sie Ihre Haut vor Umweltbelastungen

  • Luftverschmutzung wie Ozon, Abgase und Feinstaub führen zu oxidativem Stress, was in großer Menge der Schutzbarriere der Haut zusetzen kann.
    Tipp: Hautpflegeprodukte mit antioxidativen Eigenschaften können die Haut bis zu einem gewissen Grad vor solchen Umwelteinflüssen schützen.
  • Tragen Sie vor jedem Sonnenbad, aber auch im Alltag, ausreichenden Sonnenschutz auf.UV-Strahlen können tief in die Haut eindringen und sie schädigen. Während UVB-Strahlen Sonnenbrand verursachen, können UVA-Strahlen eine vorzeitige Hautalterung begünstigen.

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